Der Bauch

20 Jahre lang hat dieses Schiff in einer Ecke der Halle gestanden und auf mich gewartet. 1989 wurde mit einem großen Refit gestartet. Der gesamte Aufbau und Teile des Decks wurden damals erneuert. Dann wurden die Arbeiten wieder eingestellt. Jetzt müssen eigentlich nur noch 6538 Kleinigkeiten gemacht werden. Egal… irgendwie sagt mein Bauch ja, das schaffe ich.

Silvester 2019

Ich sitze hier und plane (wie die letzten Wochen auch schon) das refit meiner Nauticat. Malte hat mir gerade mal eben einen Block erstellt in dem ich all meine Überlegungen und Tätigkeiten für dieses Projekt festhalten kann. Obwohl noch kein Kaufvertrag unterschrieben ist habe ich die ersten notwendigen Dinge bestellt. Ein Heizlüfter und eine große Plane um bei diesen Temperaturen schon mal anfangen zu können.

Hilfe kommt

Freitag 10. Januar 2020

Gerd hat auf meine Frage nach Hilfe sofort zugesagt. Wir trafen uns um 9.30 Uhr am Flughafen Mülheim und sind gemeinsam nach Köln gefahren. Kaum angekommen ist er im Maschinenraum verschwunden und erst wieder rausgekommen nachdem alles sauber und entrümpelt war . Einfach Klasse 🙂

Die erste Schicht ist drauf

Nach vielen Überlegungen, Stunden an geschauten Videos, Messekontakten, und haufenweise Fachliteratur habe ich mich nun entschieden ein Epifanes Hartholz Lacköl zu verwenden um das schöne Teakholz des Aufbaus dauerhaft zu schützen. 7 Schichten werden notwendig. Aber immerhin ist die erste Schicht gestrichen.

Er läuft !!!

Es hat etwas gedauert. Zuerst mussten noch Teile gesucht werden, dann wurde die Einspritzpumpe repariert. Aber heute am 16.2.2020 kam das lang erwartete Video vom vereinbarten Probelauf der Maschine. Ich bin sehr erleichtert. Jetzt nur noch das Getriebe anbauen und dann nur noch die 500kg in den Maschinenraum heben 🙂

Getriebe prüfen lassen ?

Auf meine Nachfrage bei Pannenbecker ob Sie mir Getriebe und Motor ins Schiff heben können bekam ich den Rat das Getriebe vor Einbau prüfen zu lassen. Mir war nicht bewusst das es mit einem einfachen Vor / Rückwärts test nicht getan ist. Es gibt Unternehmen die realistische Belastungen wie sie später im Betrieb entstehen, simulieren können. Ich halte das für eine gute Idee. Also werde ich mir das Getriebe ins Auto packen und mich damit auf den Weg nach Holland machen. Besser jetzt taucht ein eventueller Fehler auf als später wenn Motor und Getriebe eingebaut sind.

Ein entspannter Sonntag

Alle Kabel sind durchgemessen und beschriftet. Einige überflüssige sind entfernt. Unser Plan ist erst mal alles vorhandene wieder zu aktivieren und später im 2.Schritt zu erneuern bzw. zu ergänzen. Ohne die Hilfe von Karsten wäre ich damit dann doch überfordert.

Welch ein Unterschied

Die vergangenen Wochen waren durch Arbeiten am Rumpf geprägt. Trotz Corona und Kontaktbeschränkungen war es glücklicherweise möglich weiter am Schiff zu arbeiten. Der momentane Landliegeplatz in der Werft erlaubte es mir weiter zu arbeiten. Ganz im Gegensatz zu Eignern die ihr Schiff in einer Marina oder einem Verein stehen haben. Alleine auf meiner Plan B war ich auch kein Risiko für andere.

Tagelang schleifen, spachteln, schleifen und dann endlich Lackiern. Hier ein paar Impressionen von den Arbeiten. Ach ja, die Reling ist auch wieder montiert. 21 Relingsstützen und keine gleicht der anderen. Aber wieder ein Stück vom Puzzle fertig 🙂

Es bewegt sich

Wieder ein Stück vom Puzzle fertig. Welle, Ruder und Schraube sind montiert. Ein profiliertes neues Ruderblatt aus Edelstahl das Ferdinand noch hat fertigen lassen habe ich montiert. Im Original gab es nur ein flaches Blech mit bescheidener Ruderwirkung. Ich bin sehr gespannt ob es die gewünschte Wirkung hat.

Zeitreise

Nauticats wurden bei Siltala Yachts, Finnland gebaut. Die 33er wurde seit 1966 hergestellt. Heute gibt es hiervon etwa 1.200 Stück weltweit. 2018 meldet die Werft Insolvenz an.

Im Jahr 1974 wurde meine Nauticat 33, damals als (Heidi ) mit der Baunummer 252 gebaut. Der erste Eigner verkaufte sie 1976 an meinen Voreiger. 2020 habe ich das Schiff von Ihm übernommen und auf den Namen „Plan B“ getauft.

Ende der neunziger wurde das Schiff einem großen Refit unterzogen. Alle Aufbauten und teile des Decks wurden in der Werft erneuert. Dieses Refit wurde dann aber unterbrochen und das Schiff stand nun seit 22 Jahren unvollendet in der Werfthalle. Ich werde es nun zu Ende bringen. Anbei einige Fotos aus dieser Zeit.

Pfingstmontag

Malte, Marie und Karsten haben wieder mal geholfen. Der Ankerkasten und die Bilge sind gekärchert. Der Autopilot zum Leben erwacht. Letzte Lackierarbeiten sind erledigt und nun können auch die Fenster wieder eingebaut werden. Das Schiebeluk auf dem Steuerhaus ist montiert. Ein erfolgreicher Tag :-).

Mit Fenstern ist auch gut

Seit Januar war ich nun auf der Suche nach passenden Gummiprofilen um die vorhandenen Scheiben wieder einzusetzen. Hunderte von Webseiten durchforstet und mit Herstellern und Freunden telefoniert. Trotz eines riesigen Angebotes waren passende Profile für mein Schiff nicht verfügbar. Doch dann bin ich auf einen Onlineshop in Dänemark gestoßen. Hier gab es die vermeintlich passenden. 5 Meter zum Test bestellt und ausprobiert. PASST !! 60 Meter nachbestellt und gestern die ersten 12 von 25 Scheiben eingesetzt. Nicht ganz einfach und Körperlich anstrengend, aber Malte und ich sind inzwischen gut eingespielt.

Ein langes Ding

Heute haben Dietmar und ich mit einem 10 meter langen Ruderboottrailer die beiden Masten der PlanB zum Baldeneysee transportiert. Ein wirklich langes Gespann von 16 Metern. Schön so viele Freunde zu haben 🙂

Bereit zur Hochzeit ?

Nachdem ich nun seit Wochen von dem Motormechaniker vertröstet wurde was den Zusammenbau des Motors angeht, habe ich heute selbst Hand angelegt und alle Pumpen, Schläuche, Filter, Keilriemen, Schrauben, Temperaturgeber und was sonst noch so am Motor fehlte selbst montiert. Morgen folgt dann der finale Probelauf ob sich alles dreht und hoffentlich auch dicht ist. Dann kann in den nächsten Tagen die “ Hochzeit “ stattfinden. 🙂